Gewässerbeurteilung
Das Verbandslabor untersucht regelmäßig die Niers von der ursprünglichen Quellregion bis zur Deutsch-Niederländischen Staatsgrenze. Hierbei werden die relevanten chemisch-physikalischen und biologischen Kenngrößen ermittelt.
Bei der Bewertung der Niersbeschaffenheit muss der hohe Anteil behandelten Abwassers an der Wasserführung berücksichtigt werden. Insbesondere der Niers-Mittellauf - ab der Einleitung aus dem Kläranlage Mönchengladbach-Neuwerk bis nach Geldern - ist durch diese Situation geprägt.
Für die Lebewesen im Gewässer ist der Sauerstoffgehalt von größter Bedeutung. Günstig für die Entwicklung des aquatischen Lebens ist ein Sauerstoffgehalt von wenigstens 6 mg/l. In den letzten Jahren hat sich die Niersbeschaffenheit soweit verbessert, dass dieser Zielwert in weiten Abschnitten erreicht wird. Folglich entwickeln sich Kleinlebewesen und inzwischen auch Fische in der Niers positiv.
Die Bedeutung der Nährstoffe (Stickstoff und Phosphor) ist am intensiven Pflanzenwachstum in der Niers ablesbar. In den letzten Jahren ist die Nährstoffbelastung der Niers jedoch erheblich zurückgegangen. Insbesondere die Ammoniumgehalte verringerten sich extrem.
Die positive Entwicklung der Niers ist im Wesentlichen auf Maßnahmen im Bereich der Abwasserbehandlung zurückzuführen (Schwerpunkt Kläranlage Mönchengladbach-Neuwerk), die mit erheblichen Investitionen für den Niersverband verbunden waren und sind. Zudem unterstützen die im Rahmen des Niersauenkonzeptes bzw. des Masterplans Niersgebiet durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen die weitere Verbesserung der Niers. Trotz dieser enormen Verbesserungen wurde der Niers in der Bestandsaufnahme - entsprechend der EU-Wasserrahmenrichtlinie - das Qualitätsurteil "Zielerreichung unwahrscheinlich" erteilt.

Forschungsprojekt NiersFluX: Den Spurenstoffen auf der Spur
Im Rahmen des Forschungsprojekts NiersFluX, das im Dezember 2020 startete, wurde ein engmaschiges Spurenstoff-Monitoring durchgeführt. Ziel war es herauszufinden, über welche Eintragspfade Spurenstoffe in die Niers gelangen und welche Handlungsoptionen zur Wiederherstellung des guten ökologischen Potenzials der Niers bestehen.
Mehr als 2000 Proben wurden von 2021 bis 2022 entnommen und auf eine Vielzahl unterschiedlicher Spurenstoffe im Verbandslabor des Niersverbands untersucht. Eine detaillierte Auswertung der Projektergebnisse erfolgte in den Jahren 2023-2024 und wurde in einem Abschlussbericht publiziert.
Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) hat das Projekt gefördert, während das Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e. V. (FiW) die wissenschaftliche Begleitung übernommen hat.
Hier lesen Sie mehr zu den Ergebnissen des Forschungsprojekts.
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