Pressemitteilung
28. März 2022
Erneuerung und Erweiterung der Kläranlage Nette - Niersverband erhält Förderung vom Land NRW
Am Freitag, den 25. März 2022 übergab Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt mehr als 15,8 Millionen Euro an den Niersverband, vertreten durch die Vorständin Sabine Brinkmann und den Verbandsratsvorsitzenden Rolf A. Königs. Vom Land Nordrhein-Westfalen wird der Ausbau der Kläranlage Nette um weitergehende Behandlungsstufen, die Mikroverunreinigungen bzw. Spurenstoffe, multiresistente Keime und Mikroplastik aus dem Abwasser entfernen, sowie ein begleitendes Forschungs- und Entwicklungs-(F&E) Projekt gefördert. In Rahmen des F&E-Projektes sollen die neue innovative Kläranlagentechnik sowie die ökologischen Verbesserungen für das Gewässer begleitend untersucht und bewertet werden.
Staatssekretär Dr. Bottermann machte sich vor Ort auf der Kläranlage Nette ein Bild vom geplanten Ausbau. „Durch diesen zukunftsorientierten, nachhaltigen Neubau mit modernster Verfahrenstechnik wird der Niersverband künftig entscheidend zum Umweltschutz in der Region beitragen und als richtungsweisendes Vorbild für viele andere derartige Vorhaben dienen“, sagte er.
Die in die Jahre gekommene Kläranlage Nette wird am bestehenden Standort komplett erneuert und mit zukunftsorientierter Technik um eine weitergehende Behandlungsstufe ausgebaut. Die grundlegende Erneuerung und Erweiterung der Kläranlage Nette wird in mehreren Bauphasen nacheinander umgesetzt und daher einige Jahre dauern. Während des Umbaus muss der Betrieb der Anlage durchgehend gewährleistet werden. So wird Schritt für Schritt eine der modernsten, zukunftsweisenden Kläranlagen in Deutschland entstehen.
Aktuell erfolgt die detailliertere Planung für das Projekt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich in 2023 starten. Die erste Bauphase beinhaltet den Bau der neuen, geförderten weitergehenden Abwasserbehandlungsstufe.
Für die weitergehende Behandlung ist eine Verfahrenskombination aus granulierter Aktivkohle und einem so genannten Membranbioreaktor vorgesehen. Damit werden Mikro-verunreinigungen/ Spurenstoffe reduziert und (multi-)resistente Keime, Mikroorganismen und Mikroplastik zurückgehalten.
„In Nordrhein-Westfalen entsteht erstmals eine solche Anlage mit dieser neuartigen Verfahrenskombination“, sagte Sabine Brinkmann und führte weiter aus: „Das Projekt ist ein Meilenstein in der Geschichte des Niersverbands und wir freuen uns, dass wir den Bau dieser zukunftsorientierten Anlage umsetzen dürfen. Darüber hinaus sind wir stolz, dass wir durch die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse innerhalb unseres begleitenden Forschungs- und Entwicklungs-Projektes aktiv zur Weiterentwicklung des Gewässer- bzw. Umweltschutzes beitragen werden. Die Kläranlage Nette und die begleitende Forschung wird uns künftig als Blaupause für die zukunftsorientierte Sanierung weiterer Kläranlagen dienen.“
Auch Verbandsratsvorsitzender Rolf A. Königs sieht die fortschrittliche Strategie des Niersverbandes positiv: „Mit diesem Bauvorhaben denkt und handelt der Niersverband strategisch vorausschauend, denn es ist zu erwarten, dass die EU und die Bundesregierung künftig neue gesetzliche Anforderungen an die Schadstoffentsorgung im Wasser stellen wird. Der Niersverband nutzt die Situation des Neubaus der Kläranlage Nette um die rechtlichen Vorgaben von morgen bereits einhalten zu können.“
Abbildung: (v. l. n. r.) Herr Dr. Heinrich Bottermann (Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) übergibt Frau Bauass. Dipl.-Ing. Sabine Brinkmann (Vorständin Niersverband) und Herrn Rolf A. Königs (Vorsitzender des Verbandsrates Niersverband) die beiden Förderbescheide des Landes NRW auf dem Gelände der Kläranlage Nette. (Quelle: Niersverband/ Fotograf: Friedhelm Reimann)