Willkommen beim Niersverband
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Pressemitteilung

Viersen, 29. Juni 2016

Der Retentionsbodenfilter und das Regenrückhaltebecken Dülkener Nette gehen heute offiziell in Betrieb

Landesumweltminister Johannes Remmel nimmt am heutigen Mittwoch zusammen mit Rolf A. Königs, Verbandsratsvorsitzender des Niersverbandes, und Professor Dietmar Schitthelm, Vorstand des Niersverbandes, den Retentionsbodenfilter Dülkener Nette offiziell in Betrieb.

Nach dreijähriger Bauzeit wird das vom Land geförderte Projekt heute abgeschlossen. Ab sofort wird hier im Quellbereich der Nette das aus dem Viersener Stadtteil Dülken kommende Mischwasser bei Regenereignissen zurückgehalten und gereinigt. "Mit diesem Projekt kommen wir in der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie an der Nette ein gutes Stück weiter", sagt NRW-Umweltminister Johannes Remmel. "Gerade im empfindlichen Quellbereich der Nette ist es wichtig, die hydraulische und stoffliche Gewässerbelastung zu verringern," so Remmel weiter. "Damit wird nicht nur der Natur Rechnung getragen, auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren von einem gesunden Gewässer.

Die jetzt fertig gestellte Anlage befindet sich an der Dülkener Nette zwischen den beiden Viersener Stadtteilen Dülken und Boisheim. Aus Dülken kommend verläuft hier in Richtung der Niersverbandskläranlage parallel zur Boisheimer Straße ein Mischwasserkanal, der zum Stauraumkanal ausgebaut ist. Dieser wurde errichtet, um in der Vergangenheit auftretende Überschwemmungen der Dülkener Innenstadt zu vermeiden. Hier konnten bisher bis zu 9.000 m3 Mischwasser (Regen- und Schmutzwasser gemischt) zwischengespeichert und danach zur Kläranlage abgegeben werden. Bei starken Regenereignissen kam es häufiger zu einer Vollfüllung des Stauraumkanals, so dass die nicht mehr gespeicherte Wassermenge ungedrosselt in den Oberlauf der Nette eingeleitet wurde. Die Nette und mit ihr auch die Netteseen wurden dadurch mehrmals im Jahr mit großen Wassermengen und erheblichen Phosphor- und Feststoffmengen belastet.

"Wir freuen uns, heute einen der größten Retentionsbodenfilter in Nordrhein-Westfalen in Betrieb nehmen zu können," eröffnet Rolf A. Königs, Verbandsratsvorsitzender des Niersverbandes. "Neben der innovativen technischen Lösung, die als Besonderheit die Reduzierung der Phosphoreinträge durch den Filter vorsieht, sind mehrere Gesichtspunkte von Bedeutung," so Königs weiter. "So hat der Verband die konzeptionelle Planung bis zur Genehmigung mit eigenem Personal geleistet. In Zeiten des Outsourcings geht der Verband damit den anderen Weg des Insourcings von Leistungen und arbeitet damit nachweislich günstiger. Weiterhin konnte das Projekt - anders als bei anderen Großprojekten - in der von der Förderung vorgesehenen Zeit und sogar günstiger als im dafür vorgesehenen Budget fertig gestellt werden. Und nicht zuletzt bestätigt diese Anlage das Konzept des Masterplans Niersgebiet, der bei Einleitungsstellen mit entsprechender stofflicher Belastung solche Anlagen zum Schutz der Gewässer vorsieht, an Einleitungsstellen mit rein mengenmäßiger Belastung jedoch naturnahe Gewässermaßnahmen bevorzugt," erläutert Königs.

Der Retentionsbodenfilter und das Regenrückhaltebecken helfen zukünftig, die Gewässerbelastung zu verringern. Hier wird das Mischwasser über ein Schneckenpumpwerk mit einem davor installierten Feinrechen zuerst in das Regenrückhaltebecken gepumpt und fließt dann gedrosselt in den Retentionsbodenfilter. Im Retentionsbodenfilter wird das Mischwasser bei Durchströmen der ca. 1,20 m starken Filterschicht gereinigt. Dabei werden u.a. gelöste Verunreinigungen wie Phosphor und Stickstoff gebunden bzw. abgebaut. Das gereinigte Mischwasser wird an der Filtersohle gesammelt und mittels eines Pumpwerks gedrosselt (max. 214 l/s) in die Nette eingeleitet.

 

Daten und Fakten zum Retentionsbodenfilter

Regenrückhaltebecken: ca. 25.000 m3

Retentionsbodenfilter: ca. 10.500 m2

Pumpwerk Förderleistung bis zu 6.400 l/s

Schichtstärke Filter: 1,20 m

Dammhöhe: 1,30 - 3,20 m

Gesamtkosten: < 15 Mio. Euro

Förderung durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW

 

 

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