Pressemitteilung
Betriebsstörung in der Kläranlage Mönchengladbach-Neuwerk durch Chromeinleitung
In den letzten Tagen des Jahres 2015 kam es auf der Kläranlage Mönchengladbach-Neuwerk zu einer erheblichen Störung der biologischen Reinigung und damit zu deutlich erhöhten Ablaufwerten, insbesondere beim Stickstoff. Dank des engagierten Einsatzes der Niersverbandsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie hohem Personal- und Mitteleinsatz über den Jahreswechsel und den darauf folgenden zwei Wochen konnte Schlimmeres verhindert und eine mögliche Einleitungsstelle ermittelt werden.
Die Mitarbeiter der Kläranlage beobachteten in der Nacht zu Silvester eine erhebliche Verschlechterung des Stickstoffabbaus in der biologischen Stufe der Kläranlage. Sofort wurden intensive Maßnahmen ergriffen, um die Anlage zu stabilisieren. Unter anderem wurden die nächsten 1 ½ Tage frischer biologisch aktiver Schlamm aus der Kläranlage Grefrath nach Mönchengladbach gefahren, die Belüftung intensiviert und weitere verfahrenstechnische Maßnahmen eingeleitet. Bis zum Sonntagabend konnte eine leichte Erholung der biologischen Prozesse beobachtet werden.
Die Analyse der direkt zu Beginn der Störung genommenen Proben zeigte eine hohe Chrombelastung der Anlage, die weit über die zulässigen Werte hinausgeht. "Unsere Untersuchungen ergaben, dass am 30./31. Dezember 2015 bis zu 1,8 mg/l Chrom im Zulauf der Anlage vorhanden war", erläutert Dr. Ulrich Otto, Abteilungsleiter Abwasser. "Diese hohe Konzentration ergibt eine eingeleitete Menge von mehreren hundert Kilogramm des toxischen Schwermetalls," so Dr. Otto weiter. "Diese exorbitant hohe Chrombelastung hat dann zur Schädigung der Bakterien in unserer biologischen Reinigung geführt."
Über eine Sielhautuntersuchung in der Mönchengladbacher Kanalisation konnte der Fließweg der Chrombelastung zurückverfolgt werden. "Es liegt nahe, dass über den Jahreswechsel 2015/16 chromhaltige Abfälle illegal über die Kanalisation der Stadt Mönchengladbach und die Kläranlage Mönchengladbach-Neuwerk des Niersverbandes eingeleitet worden sind," meint Dr. Otto.
Der Niersverband hat die Fachbehörden informiert und Strafanzeige erstattet.
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